Die Wetteraussichten aufs Wochenende vom 7./8. Juli waren alles andere als berauschend. Aus diesem Grund entschied sich unsere Tourenleiterin Yvonne Hofstetter für eine eintägige Ersatztour. Die
Galtigentürme bilden einen mehrteiligen Felsaufschwung von Alpnachstad auf den Pilatus. Klettert man die Mehrseillängen mit den Bergschuhen und am kurzen Seil stellt sich durchaus ein
Hochtourenfeeling ein.
7.45 h: Der von Yve vorgeschlagene Treffpunkt „Metzgerei Giger“ (!) sorgte für einige Verwirrung unter den Teilnehmern. Glücklicherweise ist die City von Entlebuch einigermassen überschaubar und
so fand auch das letzte Schaf irgendwann zur Herde. Die Altlasten vom Vorabend waren einzelnen Teilnehmern noch deutlich ins Gesicht geschrieben, doch Mitleid ist hier Fehl am Platz. Gemeinsam
fuhren wir nach Alpnachstad und verpasst die Bahn Richtung Ämsigen um Haaresbreite. Nutzten die Einen die Wartezeit für einen Kaffee, stellten die Anderen den wartenden Bergtouristen ihre
Ballfertigkeiten unter Beweis. Die Begeisterung hielt sich vor allem beim „Stier von Alpnach“ in Grenzen und nach heftigen Wortgefechten waren alle Beteiligten froh, als die Bahn endlich
abfahrbereit war.
In 45 Minuten Fussmarsch von der Haltestelle Ämsigen (1350) gelangt man zum plattigen Einstieg der ersten Seillänge. Bis auf die Zähne mit Kettermaterial bewaffnet machten wir uns in 5
Seilschaften ans Werk. Der zum Teil noch nasse Karstfels forderte uns ganz schön. Die weiteren Felsaufbauten liegen im 4. Schwierigkeitsgrad und können mit festem Schuhwerk und verkürztem Seil
geklettert werden. Leider ist diese Technik nicht allen Kletterer bekannt und so kam die Spitze unserer Seilschaften immer wieder ins Stocken.
Beim letzten Turm ist dann nocheinmal ein Effort gefragt. Eine schöne 50m Seillänge in bestem Kalk und guter Absicherung. Den Schlusspunkt dieser schönen Tour setzte die Kraxelei über den “Esel“,
welche Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraussetzt. Ganz zu Oberst erwarten einem die Pilatustouristen. Von kritischen Blicken verfolgt bis hin zu verzückten Japanern. Die Reaktionen der
Zaungäste fallen ganz unterschiedlich aus. Cyrill setzt jedenfalls sein breitestes Grinsen auf:“ man weiss ja nie, ob jemand ein Foto machen will!“
Yve und Guido machten sich nach einem wohlverdienten Bierchen zu Fuss über die Pilatuskette auf den Heimweg, während der Rest der Gruppe ganz normal nach Hause fuhr. Herzlichen Dank Yve für die
Leitung dieser schönen Tour.
Bericht: Benno Unternährer
Kommentar schreiben