· 

Lauener Rothorn 2276 m

 

Lauener Rothorn 2276 m

 

eines der rund 30 Rothörner der Schweiz) 14. März 2020

 

 

 

Der wolkenverhangene Himmel am Morgen konnte unsere Motivation für das Wistätthorn überhaupt nicht trüben. Ida chauffierte Rita und mich mit unserem Tourenleiter Chnobli gekonnt durch das Simmental nach St. Stephan. Geplant war zuerst mit der Parwengbahn hochzufahren und nach einer Abfahrt zum Laseberg aufs Wistätthorn aufzusteigen. Als wir aber sahen, dass dieser Berg mehr grün, als weiss ist und dass das bei der Abfahrt viel Skitragen bedeute, verstummte unser Geplapper und Gelächter und es wurde leiser…..

 

Doch Chnobli wäre nicht Chnobli, wenn er nicht einen Plan B gehabt hätte. Aus seiner Hosentasche zauberte er einen ausgedruckten Kartenausschnitt mit einer Skitour aufs Rothorn. Die Stimmung stieg wieder und kurz darauf schwebten wir mit der Gondel von Lenk aufs Leiterli und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es ein bisschen eine illegale Fahrt war, da dieses Skigebiet wegen dem Coronavirus hätte schliessen müssen.

 

Gestärkt mit Kaffee, bei doch eher schlechtem Wetter aber mit Harsteisen bestückt, kamen wir dem Stüblenipass näher, wo es dann auch noch schneite. Chnobli führte uns aber trotz schlechter Sicht gekonnt zuerst auf die Fürflue und später über teils breiten, dann wieder schmaler werdenden Grat auf das Rothorn. Das Wetter und die Sicht wurden immer besser, sogar die Sonne zeigte sich ein bisschen. Die Gipfelrast, auf diesem mir fremden Rothorn, bot widererwarten eine wunderbare Sicht auf das Wildhorn, Iffigenhore und vieles mehr.

 

Die anschliessende Abfahrt nach Stigelbergmad hätte besser nicht sein können mit harter Unterlage und wenig Sulzschnee, guter Sicht und wunderbaren Spuren. Doch lagen noch gute 300 Hm Aufstieg vor uns, die wir den Schneeverhältnissen etwas anpassen mussten. Sie waren abenteuerlich und zuerst leicht, dann querend, dann wieder abfahrend, dann bachüberquerend und zuletzt führten sie ziemlich steil über Steistoss  zurück zum Leiterli.

 

Im Restaurant Bettelberg stellte sich heraus, dass Chnobli Geburtstag hatte und auf dies stiessen wir dann noch mit einer Extra Runde Kaffee an. Die anschliessende Abfahrt nach Lenk auf einer angesulzten Skipiste war Genuss pur.

 

Auf der Heimfahrt, wir waren bei guter Laune über die tolle Tour, teilte uns Schösu von zu Hause aus mit, dass wegen dem Coronavirus auf Weiteres keine Sektionstouren mehr durchgeführt werden dürfen. Diese Mitteilung machte uns nachdenklich und holte uns zurück in die momentan herrschende Realität. Chnobli wir danken Dir herzlich für die unvergessliche, spontan umgeplante schöne Skitour in einem wunderbaren Gebiet.

 

 

 

Bernadette Krummenacher